In der traditionsreichen Gegend des Kaiserstuhls nimmt der Baukörper das Landschaftsrelief der Weinterrassen auf. So entstand ein strenger Gebäudeblock, der sich monolithisch gegen den Berg stellt. Auf dem Bauplatz kamen archäologische Funde aus der Zeit der Bandkeramik zu Tage. Die Keramiken der bäuerlichen Kultur inspirierten zu einem gliedernden Band, das sich nach Art eines Fassreifens um die Cortenfassade spannt.

Trotz einer Bruttogeschossfläche von 3.300 Quadratmetern passt sich das Bauwerk dem Standort an, da alle wesentlichen Kellerbereiche unterirdisch organisiert sind. Ein Geschoss „verschwindet” vollständig im Erdreich. Je nach Blickrichtung zeigt sich der Neubau in unterschiedlichen Perspektiven: Flach und eingeschossig wirkt er von oben aus Richtung Enselberg, vom Tal aus und von der Seite erschließen sich zwei Stockwerke mit einem lichtdurchfluteten Vorbau. Der gläserne Vorbau signalisiert Offenheit und gibt einladend Zugang zu einem großzügigen Bereich für Verkostungen, Veranstaltungen, Verkauf und den Büroräumen.

Alle Schritte der Weinerzeugung – Traubenannahme, Verarbeitung und Kellertechnik – befinden sich unter einem Dach. Die Traubenanlieferung erfolgt über einen Betriebshof auf der Rückseite des Gebäudes. Durch eine optimierte Betriebsorganisation und eine Traubenverarbeitung „von oben nach unten” wird eine sehr schonende Traubenverarbeitung möglich.